
BIENNALE ARTISTS IN FUSION 21
11.-13. November
FESTIVAL FÜR ZEITGENÖSSISCHE TANZKUNST
Das Zusammenwirken von zeitgenössischer Tanzkunst mit weiteren Formen der darstellenden und bildenden Künste zeichnet die »Biennale Artists in Fusion« aus. Choreografie und Tanz treffen hier auf Musik, Schauspiel, Malerei, Literatur, Lichtdesign oder Fotografie.
Auf diese Weise wird ein kreatives Umfeld für KünstlerInnen geschaffen, um interdisziplinäre Arbeitsweisen zu realisieren und zu präsentieren. Die erarbeiteten Produktionen werden in einem breit gefächerten Performanceprogramm gezeigt. 2009 ins Leben gerufen, kehrt die Biennale alle zwei Jahre zurück.
Beginn 20:00 Uhr, Einlass ab 19:00 Uhr DansArt THEATRE und LOUNGE
VVK über Tourist Info, DansArt oder Abendkasse:
Freie Platzwahl 16,00 EUR / erm. 12,00 EUR* *erm. für Schüler und Studenten
DO 11. NOV 21, BEGINN 20:00 UHR

ANGE AOUSSOU Deutschland /Elfenbeinküste
„N’mati na Kanié“ (Solo)
„Ich brauche ein Licht in meinem Garten“
Dauer 20 Min.
Das Stück „N‘mati na Kanié“ klagt an. Es ist aus Wut entstanden.
Ange Assous Tanz Solo ist eine zutiefst persönliche Hommage an alle Mütter, die Leben geben und Leben riskieren. Ihr Schicksal und ihre große Opferbereitschaft dürfen nicht vergessen werden.
Tatsächlich starb die Schwester der Tänzerin und Choreografin nach der Geburt ihres Sohnes Kanié aufgrund gravierender Versäumnisse des Gesundheit Systems. Sie wurde zu spät verlegt, die medizinische Ausrüstung war mangelhaft und das Gesundheitspersonal schlecht ausgebildet.
Nirgends in der Subsahara ist die Mütter- und Säuglingssterblichkeitsrate so hoch wie an der Elfenbeinküste. Allein in den Krankenhäusern und Universitäten (CHU) von Abidjan sterben jedes Jahr mehr als 300 Frauen während der Schwangerschaft oder Geburt, das sind 697 Todesfälle pro 10.000 Lebendgeburten landesweit!

JEAN REMY OGOULA LATIF LIBREVILLE Gabun, Afrika
Vortrag mit Videopräsentation
Dauer 25 Min.
Jean Remy OGOULA LATIF aus Libreville in Gabun, Afrika, spricht über den fortschreitenden, partizipativen Austausch junger Künstler verschiedener Sparten mit dem Schwerunkt Tanz zwischen Europa und Afrika.
Neben dem Goethe Institut, dem Institut Français und den Botschaften nimmt auch DansArt Tanznetworks Teil an dieser Kooperationspartnerschaft.

TCHEKPO DANCE COMPANY UND ELISABETH MASÉ Deutschland
„W.I.R.“ ein interdisziplinäres Tanzstück für vier TänzerInnen (Premiere)
Dauer 65 Min.
Rund um die aktuelle Krise durch Covid 19 mussten wir schmerzlich erfahren, dass mangelnde Solidarität und Achtsamkeit zu einem Desaster führen. Die plötzlich einbrechende, sichtbare/unsichtbare Bedrohung hat weltweit eine Krise ausgelöst. Unser Leben erscheint dramatisch eingeschränkt. Panik bricht aus. Doch solche Krisen bergen auch ungeahnte Chancen. Wie erschaffen wir eine wirksame Strategie, die uns aus der Krise herausführen kann? Eine Strategie, die auch bei anderen globalen Bedrohungen nützen könnte?
Ein langes, als Mäander ausgelegtes rotes Band weist den TänzerInnen den Weg, bis eine plötzlich auftretende, beunruhigende Erscheinung den klar vorgezeichneten Weg durcheinanderbringt. Ein Wirrwarr entsteht und Verzweiflung bricht aus. Niemand weiß, welcher Richtung er weiter folgen soll. Aus dem Wirrwarr entstehen Knoten, aus den Knoten wilde Knäuel. Nur eine gemeinsame erarbeitete Strategie kann die Gefahr bannen.
W.I.R ist ein getanztes, dreidimensionales Bild. Es verkörpert den visionären Bau eines gesellschaftlichen Zusammenhalts in Krisenzeiten.
Regie u. künstlerisches Konzept: Tchekpo Dan Agbetou und Elisabeth Masé
Assistenz: Ulla Agbetou
Choreografie: Tchekpo Dan Agbetou mit den Tänzern
Dramaturgie: Elisabeth Masé
Tanz: Ange Kodro Aoussou-Dettmann, Ching-Mei Huang, Danilo Cardoso, Yahi Nestor Gahe
Bühnenbild und Kostüm: Elisabeth Masé / Assistenz: Ariane Bothe
Musik: Valentin Kellein
Lichtdesign: Jost Jacobfeuerborn und Tchekpo Dan Agbetou
Produktion: Tchekpo Dance Company
Koproduktion: DansArt Tanznetworks
FR 12. NOV 21, BEGINN 20:00 UHR

YOUNG DANSART COMPANY Deutschland
„Seasons... Part I“
Dauer 20 Min.
Die TänzerInnen der Young DansArt Company interpretieren die Schönheit und Wehmut des Herbstes. Zwischen Harmonie und Abschied wiegen uns warme Farben in einen sanften Schlaf. Ein letztes Mal noch genießen wir unbeschwert die Lieblichkeit der letzten heiteren Tage, bevor der Winter einbricht.
Die AbsolventInnen der dreijährigen Vollzeitausbildung „Bühnentanz“ der DansArt Academy und anderen Akademien und Universitäten können sich bei der Young DanceArt Company als TänzerInnen bewerben. Gemeinsam mit internationalen ChoreographenInnen produzieren wir für dieses Ensemble zeitgenössische moderne Tanztheaterstücke.
Die TänzerInnen lernen unterschiedliche Choreografien kennen und entwickeln mit Unterstützung der eingeladenen oder bereits bei DansArt Networks engagierten ChoreographenInnen eigene Stücke. Sie verwirklichen neben Angeeignetem ihre eigenen Ideen.
Regie und Choreografie: Tchekpo Dan Agbetou
Tänzer: Anja Dermer, Anna Helmich, Harmonie Agbetou, Hamza Pirimo, Rafael Hellwig, Sarah-Ann Prince, Svenja Grohe
Choreographische Assistenz und Kostüm: Ulla Agbetou
Lichtdesign: Jost Jacobfeuerborn und Tchekpo Dan Agbetou
Musik: Antonio Vivaldi, Georg Winston
Produktion: DansArt Tanznetworks

CIE NESTOR GAHE Deutschland / Elfenbeinküste
„Soliloque Dansé“ (Solo)
Dauer 45 Min.
Im tänzerischen Selbstgespräch wird der Körper des Tänzers Yahi Nestor Gahe zum Medium, in welchem die gesellschaftlichen und individuellen Konflikte in gegenseitiger Abhängigkeit mit aller Kraft aufeinandertreffen.
Was passiert, wenn die Körperteile wie Individuen ihren eigenen Bedürfnissen folgen, obwohl das Ganze wie ein Körper funktionieren muss? Wie entsteht in diesem Gefüge ein Zusammenhalt und welche Rolle spielen dabei Macht, Abhängigkeit und Ungleichheit?
In seinem Soliloque Dansé nimmt Yahi Nestor Gahe das Publikum mit in ein Selbstgespräch, indem er das klassische „Soliloguy“, bekannt aus dem Theater als Form des Monologes, eindrucksvoll auf den Tanz überträgt.
Mit seinem eigenen Körper stellt er gesellschaftliche Strukturen, Konflikte und Verhältnisse von Macht und Abhängigkeit dar. Er stellt die Frage, wie eine Abgrenzung untereinander überhaupt möglich ist, wenn wir doch alle untrennbar miteinander verbunden sind.
Konzept/Choreografie und Tanz: Yahi Nestor Gahe
Musik: Matthias Schneider-Hollek
Choreografische Assistenz: Marc Veh

CIE IRENE K. Belgien
„¿ Adonde“
Dauer 40 Min.
Das Stück erkundet die Bewegungen erschöpfter und vibrierender Körper, die von der Ferne angezogen werden, sich jedoch an die Vergangenheit klammern. Diese Körper, zerrissen zwischen dem Bekannten und dem Unbekannten, zwischen dem zu viel und nie genug, zwischen der Hoffnung und der Angst, sich zu irren, zu täuschen, und wieder zu leiden.
Geh! Wage es endlich! Nachdem du so viel darüber nachgedacht hast.
Künstlerische Leitung und Choreografie: Irene Kalbach
Tanz: Marcia Liu, Gold Mayanga, Nona Munnix, Jessica Van Cauteren
Dramaturgie: Jean Lambert
Musikkomposition: Guy Lefebvre
Lichtkreation: Eddy Gräser
Foto:Carole Cuelenaere - Province de Liège
Koproduktion: Kulturzentrum Welkenraedt, Kulturzentrum Verviers, Chudoscnik Sunergia, Kulturzentrum Alter Schlachthof Eupen
SA 13. NOV 21, BEGINN 20:00 UHR

TCHEKPO DANCE COMPANY Deutschland/Benin
„Pour Miles D.”
Dauer 35 Min.
Pour Miles D. ist eine Hommage an den großen Jazztrompeter und Komponisten Miles Davis (1926-1991), der als “Picasso des Jazz“ bezeichnet wird. Wie kaum ein anderer afroamerikanischer Musiker hatte er den zeitgenössischen Jazz geprägt und wurde auch aufgrund seines erfolgreichen Widerstands gegen rassistische Diskrimierung weltweit verehrt. Seine musikalische Kreativität war enorm, nicht nur im Jazz sprengte er alle Grenzen, was ihn immer wieder bis an den Rand der Erschöpfung führte. Trotz eines schweren chronischen Leidens verausgabte er sich und betäubte unerträgliche Schmerzen mit Drogen und Alkohol. Nachdem er 1991 infolge eines exzessiven Lebensstils an einem Schlaganfall starb, komponierte das „Standards Trio“, bestehend aus Keith Jarret, Piano, Gary Peacock, Bass, und Jack DeJohnette, Schlagzeug, für ihn, ihr großes Vorbild, ein Album mit dem Titel „Bye Bye Blackbird“.
Der Tänzer und Choreograf Tchekpo Dan Agbetou bezieht sich mit seinem Solo „Pour Miles D.“ auf dieses Album und ehrt damit seinerseits Leben und Werk dieser Ikone des modernen Jazz. Bewusst verwendet er für seine Hommage „Pour Miles D.“ eine bestimmte Technik des Jazzrock-Tanzes aus den Pariser 1980er Jahren, genannt „Jeux de Jambes“. Tchekpo Dan Agbetou, ein großer Meister dieses Stils, spielt mit den Beinen Trompete.
Choreografie und Tanz: Tchekpo Dan Agbetou
Dramaturgie und Bühnenbild: Elisabeth Masé
Lichtdesign: Jost Jacobfeuerborn mit Tchekpo Dan Agbetou
Produktion: Tchekpo Dance Company
Koproduktion: DansArt Tanznetworks

COMPANY KODANCE/& KO Italien
„Chlorphilie“
Dauer 50 Min.
CLOROPHILIA leitet sich von „Chlorophyll“ ab, einem lebenswichtigen Pigment, welches Pflanzen befähigt, Energie aus Licht zu gewinnen. Beim Stück CLOROPHILIA geht es um die erlösende Entdeckung des eigenen Selbst.
CLOROPHILIA ist während einer dunklen Phase größter Isolation und Einschränkung entstanden. Zwischenmenschliche Kontakte waren kaum noch möglich. Die in der Folge unerbittliche Selbstreflexion hatte eine Art pflanzlichen Zustand erzeugt, ein Streben nach innerem „Licht“.
Wie das Wasser, das sich stetig durch die Felsen arbeitet, um neue, unterschiedliche Landschaften zu formen, steht CLOROPHILIA für die positive Energie des zwischenmenschlichen Kontakts. Handeln bringt das Leben wieder in Fluss, Ideen und Gesten verflechten und verweben sich. Eine gemeinsame Sprache entsteht.
Konzept und Regie: Silvia Marti
Choreografie: Silvia Marti und Kodance / & KO
Tänzerinnen: Giulia Federico, Simona Cutrignelli, Antonella Martina Ocus Pocus
Kostüme/Fotografie: Ylenia Annunziata
Organisationsleitung: Grazia Privitera ACSD Kodance / & KO Produktion

COMO-TRIO Frankreich
„Swing-Jazz-Band“
Kreativer Austausch, Überraschung und Improvisation prägen das Jazz-Trio des Saxophonisten Edwige Madrid. Das Como-Trio aus Angers/Frankreich steht für einen musikalischen Swing voller Wärme. Sein Repertoire bezieht sich auf die beliebte Musik der amerikanischen Standards der 50er und 60er Jahre.
Edwige Madrid: Saxofon
Alexandra Bourigault: Gesang
Nicolas Rousserie: Gitarre
Ausstellung: DO 11. und SA 13. Nov ab 17 Uhr, FR. 12 Nov ab 19 Uhr

BEATE STEIL aka ABA PAGE Deutschland
„(Tanz)Porträts & andere Identitäten” Fotoausstellung
Die fotografischen Arbeiten von aka Aba Page, dem Label der Fotografin Beate Steil, bewegen sich im Spannungsfeld zwischen erzählerisch inszenierter und dokumentarischer Fotografie. Neben lebendig und narrativ wirkenden fotografischen Serien über unterschiedliche Themen kreiert die Fotografin Beate Steil auch grafisch orientierte Bildkompositionen, die zum Teil mit unterschiedlichen Verfahren visuell und haptisch verfremdet werden.
Beate Steils Karriere begann mit dem 10-jährige Jubiläum der DansArt Tanznetworks. Nachdem sie selbst während vieler Jahre aktiv getanzt hatte, wurde die Kamera zu ihrem idealen Werkzeug, mit dem sie sich auf ganz neue Art und Weise mit dem Thema Tanz intensiv beschäftigen kann. Sie hat zahlreiche Performances dokumentiert und mit unterschiedlichen Tänzerinnen und GastkünstlerInnen gearbeitet. Parallel zur Tanzfotografie hat Beate Steil ihr Können im Bereich Porträt- und illustrativer Fotografie erweitert. Es sind sensible Porträts, eindringliche Stillleben und emotional aufgeladene Fotografien inszenierter oder zufällig entdeckter Situationen entstanden. Während ihres Studiums an der Fotoakademie Köln hat Beate Steil mit verschiedenen Genres experimentiert und ihr aktuelles Projekt ‚Identitäten‘ entwickelt. Es geht dabei um Menschen unterschiedlicher Herkunft, um deren „inneren“ Tanz und um die Frage „Wer bin ich?“.
Einige ihrer Arbeiten haben wir im Rahmen kleiner Ausstellungen bereits vor Ort gezeigt. Zur Biennale ‚Artists in Fusion 21‘ zeigt Beate Steil eine Übersicht ihrer fotografischen Arbeiten aus den Bereichen Tanz- und Porträtfotografie sowie einen Ausschnitt aus ihrer aktuellen Serie ‚Identitäten‘.
Ausstellung: 11.–13. Nov 21





